27.05.2014 – 09:53 Uhr

Das Bundesligarennen hätte nicht besser laufen können: Reta Trotman krönte ihre Solofahrt mit dem Sieg in Karbach, Teamkollegin Corinna Lechner behauptete als Tagesdritte ihren Spitzenplatz in der Gesamtwertung. Dazwischen komplettierte Hanke Kupfernagel auf Rang zwei das starke Abschneiden für das Team Maxx Solar Cycling.
Verdienter Lohn: Reta Trotman hat nach einer 60 Kilometer langen Alleinfahrt in Karbach gewonnen. Foto: Graf Verdienter Lohn: Reta Trotman hat nach einer 60 Kilometer langen Alleinfahrt in Karbach gewonnen. Foto: Graf

Reta Trotman war ganz alleine, aber das störte sie in keinster Weise. Später nämlich durfte die neuseeländische Radsportlerin ihre Teamkolleginnen in die Arme schließen – auf dem Podest. Bei der 27. Main-Spessart-Rundfahrt in Karbach als zweite Station der Rad-Bundesliga legte die 25 Jahre alte WM-Teilnehmerin einen 60 Kilometer langen Soloritt hin und krönte damit die Leistung ihrer Mannschaft Maxx Solar Cycling. Genau 69 Sekunden hinter der nun Gesamt-Zweiten Trotman landete Teamkollegin Hanka Kupfernagel. Corinna Lechner gewann den Spurt der siebenköpfigen Verfolgergruppe und behauptete als Tagesdritte mit 385 Punkten die Führung in der Bundesliga-Wertung, was auch in der Mannschaftswertung gelang. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben vorher abgemacht, dass wir diesmal nicht reagieren sondern agieren wollen. Genau das haben wir getan, genau das hat super funktioniert“, sagte Teamchefin Vera Hohlfeld. Schon am ersten Anstieg nach drei Kilometern zogen die Frauen der thüringischen Renngemeinschaft das Tempo merklich an und sprengten das mehr als 100 Fahrerinnen große Feld, bevor sich später Reta Trotman weiter absetzen konnte und alleine dem Ziel entgegensteuerte, nachdem sie beim Bundesliga-Auftakt vor einem Monat in Cadolzburg den dritten Platz und damit das Siegertreppchen noch um winzige vier Sekunden verpasst hatte. Schon beim zweiten Saisonrennen auf welligem Kurs über 111,1 Kilometer wurde klar, welch wichtige Rolle die Weltklasse-Radsportlerin Hanka Kupfernagel in der Maxx-Solar-Mannschaft spielt. „Dass wir schon frühzeitig attackieren werden, damit haben die anderen Mannschaften nicht gerechnet“, sagte Hohlfeld, die auch den Einsatz der Ex-Weltmeisterin im Team lobt. „Ich wusste vorher nicht, wie die Sache funktionieren würde. Aber wie sich Hanka einbringt und den jungen Fahrerinnen hilft, das ist stark“, sagte die ehemalige Weltklasse-Radsportlerin. Weil sich hinten die Mannschaften bei der Verfolgung nicht einig waren, fuhr das Maxx-Solar-Team zum dreifachen Triumph. „Es lief super bei uns, wir haben das Rennen dominiert und am Ende verdient gewonnen“, sagte Lechner voller Freude im Ziel, nachdem sie bereits beim Bundesliga-Auftakt erfolgreich war. Als Neunte fuhr mit Beate Zanner, die den Sprint der Verfolgerinnen für Bundesliga-Spitzenreiterin Corinna Lechner einleitete, eine vierte Maxx-Solar-Fahrerin in Karbach in die Top-Ten-Wertung. Dem Ziel, die Bundesliga-Gesamtwertung zu gewinnen, ist die Thüringer Equipe schon nach dem zweiten von sieben Rennen ein Stück näher gekommen. „Wichtig ist mir in erster Linie, dass die Mannschaft harmoniert und die jungen Fahrerinnen viel lernen. Aber mit diesen Ergebnissen können wir die Favoritenrolle nicht ganz von der Hand weisen“, sagte Teamchefin Vera Hohlfeld.

Axel Lukacsek / 27.05.14 / TLZ